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Flugbegleiter:in - Traumjob oder Albtraum? Wie geil ist der Job heutzutage noch?


Flugbegleiter. Traumjob oder Albtraum? Wie geil ist der Job heutzutage noch?

 

🌎 Boston – New York – Los Angeles.


Die Flüge hatte ich diesen Monat in meinem Dienstplan.

Eigentlich echt toll.

Flugbegleiterin zu werden war schon immer mein Herzenswunsch, bereits als ich noch ganz klein war, wollte unbedingt was von der Welt sehen und fliegen.

 

Wer es früher in die Uniform und an Bord eines Flugzeuges geschafft hat, hatte es geschafft.

Das Fliegen war mal etwas ganz Besonderes!
Ich war auch richtig stolz, als vor 10 Jahren mein Traum in Erfüllung ging und ich Tomatensaft auf 12.000 m Höhe ausschenken durfte.

Und heute muss man sich ja schon fast dafür schämen. 😐

  • Schließlich ist es aktuell misslungene Massenabfertigung und sowieso echt schlecht für die Umwelt.

🥴 Was kann man da an dem Beruf noch schönreden?
Leider sind das aber lange nicht die einzigen Punkte, weswegen man am liebsten sofort das Thema wechselt, wenn Torben auf der Gartenparty die Frage stellt: „Und, womit verdienst du deine Brötchen?“

Weder bin ich für die Verfehlungen meines Managements verantwortlich, noch für den Tornado Wilhelm, der vor drei Jahren deinen Rückflug aus Ibiza um drei Stunden verspätet hat. Und leider weiß ich auch nicht, welche Kompensation du bekommst und warum letztens die braunhaarige Bodenkollegin, die ich nicht mal persönlich kenne, dir kein Upgrade in die Business-Class geben wollte!

 

Es wird so viel gemeckert!
Können wir bitte auch mal wieder darüber sprechen, wie schön eigentlich das Fliegen ist? 😬

 

 

 

Lufthansa Flugbegleiterin
Flugbegleiter:in: Ist das noch ein Beruf mit Zukunft?

Die Fliegerei verändert sich in rasantem Tempo!

Die täglichen Aufgaben werden komplexer und Neuerungen sind an der Tagesordnung.

Ist es ein neues Servicekonzept oder die Digitalisierung in allen Bereichen, das erfordert eine ständige Weiterentwicklung, sehr viel Flexibilität und Selbstdisziplin. Man trägt allein die Verantwortung, auf dem neusten Stand zu sein, seine Reisedokumente aktuell zu haben und sich ausreichend auf die Flüge vorzubereiten.

 

 

Welche Arbeitsbedingungen erwarten dich?

Man muss wissen, dass die Arbeitsbedingungen teilweise hart sind:

❗ 12 Stunden-Tage sind an der Tagesordnung und Nachtarbeit ist ebenso normal, wie Übermüdung oder wichtige private Ereignisse zu verpassen.

 

 

An Bord steht man häufig zwischen den Stühlen. Die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und hervorragendem Service. Man möchte dem Gast zwar einerseits einen schönen Aufenthalt ermöglichen, ist jedoch aufgrund der Begebenheiten und Möglichkeiten limitiert: Platz für das Handgepäck ist knapp, das Auswahlessen aus oder der Gast verpasst den Anschlussflug aufgrund einer Verspätung.

 

Man kann es nicht leugnen: auch Corona und Sparmaßnahmen haben die Branche hart gebeutelt.

Das Ergebnis: Morsche Strukturen und eine löchrige Personaldecke. Airlines und Flughäfen haben teilweise große Probleme, den Flugplan aufrechtzuerhalten.

 

Bitte nicht falsch verstehen, auf meinem Jumpseat im Flugzeug gefällt es mir immer noch.

ABER: Es ist manchmal schwierig, den Gast zufriedenzustellen.

 

 

Wie hoch ist das Einstiegsgehalt?

Vorher sollte man genau prüfen, ob man sich den Job 'leisten' kann.

Abhängig von der Airline unterscheidet sich das Einstiegsgehalt immer ein wenig.

In den meisten Fällen gibt es ein Senioritäts-Prinzip. Das bedeutet, mit steigender Betriebszugehörigkeit auch das Gehalt jedes Jahr ansteigt.

 

Teilweise ist die Gehaltssteigerung an gewissen Fortbildungen geknüpft.

 

Auch Schichtzulage und Spesen für den Auslandsaufenthalt kommen noch on-top zum Gehalt dazu.

 

Das Gehalt war früher unbestritten um einiges besser. (Auch ich habe die dicken Zeiten verpasst.)

  • Das heutige Einstiegsgehalt bzw. die realistischen Aufstiegsmöglichkeiten müssen vorab gut geprüft werden, ob man sich das aktuell noch leisten kann.

 

 

Lufthansa Stewardess. Flugbegleiter in den siebzigern
Traumberuf Stewardess! Lufthansa Flugebegleiterinnen in den Siebzigern. (Foto: Deutsche Lufthansa AG)

Wie glamourös ist das Fliegen heute noch?

Sieht man überhaupt noch was von der Welt?

Ja! Es ist zwar ein wenig abhängig von der Airline, wie oft und wo du landest, aber du hast in den meisten Fällen auch Hotelübernachtungen im Ausland.

 

Der durchschnittliche Aufenthalt liegt bei Kurzstrecken-Flügen bei ca. 12 Stunden und bei Langstrecken-Flügen bei 2448 Stunden.

Die Zeit ist als Freizeit definiert und man kann sie nach seinen Vorstellungen gestalten.

 

Tipp:

Bewirb dich bei einer Fluggesellschaft, die auch Langstreckenflüge anbietet! Dann hast du garantiert Hotelübernachtungen im Ausland und wirst sogar dafür bezahlt, die Welt zu bereisen. 😍

 

 

Welche Vorteile hat man als Flugbegleiter:in heute?

Zum einen ist das Fliegen heute sicherer und auch kommen mehr Menschen infrage, den Beruf auszuüben.

 

Früher gab es nur einen kleinen elitären Kreis, der in Betracht gezogen wurde, als Stewardess angestellt zu werden.

 

Neben Mindestgröße und Maximalgewicht musste diejenige auch aus gutem Hause kommen und mindestens drei Fremdsprachen fließend drauf haben.

 

Vor jedem Einsatz mussten die Kolleginnen damals übrigens zu einer Kontrollstelle, um sich zu wiegen und sich dann ggf., wegen eines Kilos mehr einen Anschiss abzuholen.

Die Uniform musste perfekt sein und der Pagenschnitt mit Haarspray fixiert.

 

Heute darf jeder so sein, wie er will: Individualität ist sogar gewünscht!

Ein angemessenes Körpergewicht schließt auch Kleidergröße 44 nicht aus! Harre und Make-up dürfen so getragen werden, wie es gefällt.

 

 

Kann man den Job bis zur Rente machen?

Ja, das ist problemlos möglich. Es gibt beispielsweise auch verschiedene Teilzeit-Modelle, um im Alter weniger zu arbeiten. Ich kenne viele Kolleg:innen, die glücklich bis ins Rentenalter geflogen sind.

 

 

Würde ich heute den Beruf des Flugbegleiters noch empfehlen?

Definitiv! Mich macht das Fliegen glücklich.

Ich erledige die Arbeit an Bord gern. Mich bereichern meine Kollegen und ich tausche mich gern mit Passagieren aus.

 

Die allermeisten Gäste kommen an Bord aufgrund eines positiven Ereignisses: Urlaub, Familie besuchen oder eine Geschäftsreise. Im Vergleich zu Polizei oder Krankenhaus ist das ein sehr dankbarer Job.

 

Auch liebe ich es, aus dem Fenster zu schauen und mich von der Schönheit der Welt begeistern zu lassen und natürlich finde ich das Reisen nach wie vor toll und freue mich auf jeden Flug.

 

Auch empfinde ich den Job, nach wie vor, als Privileg

Wer hat schon ein Stammlokal in New York oder kann seine Gewürze auf dem Markt in Indien kaufen?

 

Es gibt wohl nicht DEN perfekten Job, jedoch wüsste ich nicht, welche Tätigkeit mir mehr Spaß machen würde, als Tomatensaft 🍅 auf 12.000 Höhenmetern auszuschenken. 

 

 

 

🪄Zauberhafte Grüße Linda

von Irgendwo mit Kind

 


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