Boom! Bunt! – Das war mein erster Gedanke, als wir mit der Fähre Kurs auf Burano nahmen und die kunterbunten Häuser im hellen Licht am Horizont erschienen.
Burano ist neben Venedig eine der Top-Sehenswürdigkeiten Venetiens. Das zu Recht.
Burano liegt etwa 45 Minuten von Venedig entfernt und ist bequem mit der Fähre über den Wasserweg erreichbar.
Wer z. B. in Venedig, Marina di Venezia oder Cavallino Urlaub macht, der sollte unbedingt auch einen Tagesausflug nach Burano unternehmen!
1. Anreise
2. Fakten zu Burano
3. Orientierung & Sightseeing
4. Tourismus? Ist es überfüllt?
5. Gastronomie
1. Wie kommt man nach Burano?
Die Fähre, im Italienischen auch Vaporetto genannt, fährt ab Venedig (ex Fondamento Nuove) oder ab dem Hafen Punta Sabbioni, etwa alle halbe Stunde Richtung Burano.
Eine Fahrkarte für Hin- und Rückfahrt kostet 15 €
Die Überfahrt dauert nur 45 Minuten von Venedig/ bzw. 30 Minuten von Punta Sabbioni.
Die Fähre ist barrierefrei passierbar, die Mitnahme eines Buggys ist problemlos möglich, auf Buranos Straßen kann man den Kinderwagen ebenfalls gut schieben. (Dort gibt es deutlich weniger Brücken und Kopfsteinpflaster als beispielsweise in Venedig.)
2. Fakten zu Burano
- Die Landfläche beträgt 21ha und ist mit fast 3000 Menschen sehr dicht besiedelt.
- Die Insel ist gerade einmal 670 m lang und 450 m breit.
Eine geführte Tour ist nicht notwendig. Man kann sehr gut die knallbunte Insel auf eigene Faust erkunden. Das überschaubare Städtchen ist auch für kleine Kinderfüße gut begehbar. Die Wege sind nicht sonderlich lang und es gibt genug Ablenkung unterwegs.
Am Ufer der Südseite gibt es die einzigen Grünflächen, z. B. für eine kurze Verschnaufpause oder ein Picknick mit Meerblick.
Die kleinen Vorgärten sind liebevoll bepflanzt. Die dort lebenden Menschen geben sich große Mühe, die Hauseingänge hübsch und farblich passend zu dekorieren.
Burano hält den* WELTREKORD! *der buntesten Insel der Welt! Die Häuser sind in allen Nuancen angestrichen, die unsere Farbpalette zu bieten hat.
Die farbenprächtigen Häuser reihen sich dicht aneinander, es macht große Freude einfach zwischen den Häuserreihen spazieren zu gehen und die vielen unterschiedlichen Farben auf sich wirken zu lassen.
Die abseits liegenden Gassen sind auch eher eng gehalten. Daher gibt es keine Autos und nur wenige Fahrräder.
Genau wie in der berühmten Lagunenstadt Venedig ist der bevorzugte Fortbewegungsweg der Wasserweg.
Statt befahrbaren Straßen gibt es Kanäle, die sich quer durch die Stadt schlängeln. Überqueren kann man sie über Brücken, von dort aus hat man auch einen tollen Ausblick in die farbenreichen
Häuserschluchten.
Neben den Kanälen befinden sich breite, gut ausgebaute, Fußgängerwege.
Die dort ansässigen Menschen verfügen größtenteils über ein eigenes Boot und leben noch heute überwiegend von der Fischerei.
In den Kanälen, die durch die Stadt verlaufen, „parken“ die Fischerboote der Anwohner. Auch diese Boote sind oftmals aufwendig bemalt. Genau hinsehen lohnt sich! :)
Nice to know:
Die knalligen Häuser dienten früher den heimkehrenden Fischern dazu, das eigene Haus nach Einbruch der Dunkelheit wiederzufinden.
3. Orientierung und Sightseeing:
Ein guter Orientierungspunkt ist der schiefe Glockenkirchturm „Il Campanile Sorto" an der Kirche "Chiesa di San Martino“. Ja, schiefe Türme gibt es in Italien nämlich einige und dieser ist wirklich sehr schief.
- Am Stadtzentrum, dem „Piazza Badessare Galuppi“, kommt man ebenfalls nicht vorbei, wer noch Souvenirs, z. B. eine echte venezianische Maske, für die Lieben zu Hause besorgen möchte, wird hier fündig.
Für Kulturbegeisterte bietet das Museum "Museo del Marletto" einen Einblick in die Geschichte der berühmten Spitzenstickerei und der Entstehungsgeschichte Buranos.
Stadtkarte:
Zusatz-Tipp:
Wer sich nach Ankunft am Ufer entlang rechts hält, erreicht eine 60 m lange Holzbrücke, über die man zu Fuß auf die Nachbarinsel Mazzorbo gehen kann. Am Ende der Brücke erreicht man einen Park mit Weinreben und einem verwunschen anmutenden Kirchturm.
Typisch für Italien ist die Art der Wäschetrocknung.
Traditionell wird die saubere Wäsche an Wäscheleinen vor die Fenster gespannt.
Ich fand das sehr charmant und es verlieh dem Erlebnis noch einen extra Touch Niedlichkeit.
Scheinbar identifizieren sich die Bewohner der Häuser auch modetechnisch mit der Farbe ihrer Häuser. Auffallend oft passte Hausfarbe und zu trocknende Wäsche hervorragend zusammen.
Es wirkt dadurch fast wie eine Filmkulisse. Wirklich entzückend und niedlich.
Langweilig wird es hier also nicht! An allen Ecken und Enden gibt es unzählige Dinge zu entdecken.
4. Tourismus: Wie überlaufen ist die Insel im Sommer?
Wir waren im September 2020 dort, es waren keine Ferien und der internationale Tourismus blieb aufgrund von Covid-19 aus. Wir erlebten Burano als idyllisch, ruhig und friedlich. Leider kann ich nicht verbindlich behaupten, dies sei immer so. Aufgrund der Nähe zu Venedig könnte auch Burano in den Hoch-Zeiten hoch frequentiert sein.
Lasst euch davon aber nicht abschrecken, es gibt viele Seitengassen und ein zauberhaftes Ufer, sodass Ihr sicher auch dem Trubel aus dem Weg gehen könnt.
5. Gastronomie in Burano
Durch die unmittelbare Nähe zum Meer steht neben Pizza und Pasta hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte, wie etwa Muscheln, auf den Speisekarten der Restaurants.
- An den Hauptplätzen warten liebevoll gedeckte Tische auf hungrige Gäste.
- Auch hier gibt es eine kleine pro Kopf Pauschale von etwa 3,50 €, zuzüglich der Bewirtungskosten.
Wie viel "Bella Italia" erwartet dich in Burano !?
Trotz all der farbenfrohen Unbeschwertheit und Fröhlichkeit, erkennt man einen leichten Verfall: Einige Häuser bröckeln, andere stehen leer oder zum Verkauf.
Außerdem sollte man sich nicht benehmen wie in einem Freizeitpark. Die Anwohner sind natürlich Touristen gewohnt, die jedes Haus fotografieren und bei all den Farben regelrecht ausflippen und jeden Winkel einfangen wollen. (Ich zähle mich auch dazu!)
Jedoch sollte man respektvoll sein, nichts anfassen, was einem nicht gehört und Absperrungen/Zäune akzeptieren.
Warst du schon mal in Burano?
Dann erzähle mir doch unbedingt, wie es dir gefallen hat und was dich am allermeisten begeistern konnte.
🪄Zauberhafte Grüße Linda
von ✨ Irgendwo mit Kind
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Andrea (Sonntag, 16 Mai 2021 16:25)
Ich war im Juli 2019 dort, mit dem 1. Vaporetto von Venedig aus gestartet. Und das würde ich auch jedem raten, dann kann man seinen Besuch mit einem Apero ausklingen lassen, während sich andere mit den Menschenmengen über die Insel drängeln.
Uns hat Burano sehr gut gefallen und ich würde bei einem weiteren Venedigbesuch auch wieder einem 1/2 Tag dort verbringen.
VG
Andrea
Irgendwo mit Kind (Sonntag, 16 Mai 2021 20:35)
Liebe Andrea, lieben Dank für Deinen Tipp! Mit dem ersten Vaporetto (kleines Linienmotorboot) von Venedig aus zu starten, klingt gut. Dann kommt man der Masse zuvor und erlebt Burano ruhig und hat jede Menge Gelegenheiten ungestört die bunte Insel zu erkunden. Liebe Grüße, ♡ Linda von Irgendwo mit Kind