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Fliegen während Corona? Eine Flugbegleiterin packt aus!


Wir Flugbegleiter müssen fliegen und ich möchte neutral berichten, wie das eben momentan so ist: das Fliegen während Corona.

Die wohl bitterste Pille, die deutsche Fluggesellschaften schlucken mussten, ist, dass die Passagieranzahl im 2. Quartal 2020 um 97 % zurückgegangen ist. In den meisten anderen Ländern der Welt sah die Lage ähnlich dramatisch aus.

 

Seit Beginn der Pandemie wurden abertausende Flüge gestrichen. 23 Fluggesellschaften haben weltweit ihren kompletten Flugverkehr eingestellt und zahlreiche mehr mussten Insolvenz anmelden. Umso mehr sind Fluggesellschaften auf Passagiere angewiesen und das Personal freut sich auf Gäste.

 

STAND 29.05.21 - das hier ist eine reine Informationsweitergabe verschiedener, öffentlicher Quellen. Es soll dich informieren, falls du bald fliegen möchtest. Bitte sei dir bewusst, dass die Corona-Pandemie eine dynamische Entwicklung durchläuft und ich nur für den Moment sprechen kann. Aktuelle Informationen bekommst du auf der Seite der Fluggesellschaft, des Robert-Koch-Institutes oder des ADAC.

 


Checkliste: Fliegen während Corona

Checkliste zum Ausdrucken und abhaken.
Checkliste zum Ausdrucken und abhaken.

 

ÜBERSICHT

  1. Hygienekonzept an Bord.
  2. Testpflicht
  3. Behördlicher Papierkram für Ein- und Ausreise
  4. Quarantänemaßnahmen


1. Hygienekonzept an Bord von Flugzeugen

Fluggesellschaften geben sich große Mühe die Ansteckungsgefahr zu reduzieren:

Luftfilter im Flugzeug

 

Richtig ist, dass die Luft gefiltert und durch neue ersetzt wird. Fluggesellschaften verwenden hierfür Schwebstoff-Filter, die auch Aerosole filtern. Dadurch wird die Gefahr sich mit Corona anzustecken zwar vermindert, aber nicht gänzlich verhindert.

 

Mittelsitz bleibt nach Möglichkeit frei

 

Die durch die US-Seuchenbehörde durchgeführte Studie, kam zu dem Ergebnis, dass ein freier Mittelsitz das Infektionsrisiko noch mal um etwa 50 % senkt.

Viele Fluggesellschaften bieten für einen Aufpreis (18 € Eurowings, 35 € Lufthansa) einen freien Mittelsitz zur Buchung an.

 

Maskenpflicht: FFP2-Masken oder medizinische Maske

 

Die Maskenpflicht gilt für alle Passagiere ab 6 Jahre, einfache Stoffmasken oder Masken mit Ventil sind nicht zulässig. Falls das Tragen der Maske verweigert wird, kann der Passagier vom Flug ausgeschlossen werden. Für kurze Zeitabschnitte während des Essens und Trinkens kann die Mund-Nasen-Bedeckung abgenommen werden. Flugbegleiter werden angehalten auf das korrekte Tragen der Maske zu achten.

 

Ein Maskenbefreiungs-Attest wird nur zusammen mit einem negativen Test von der Fluggesellschaft akzeptiert. Beides muss zu jeder Zeit vorzeigbar sein.

 

Angepasste Verfahren

 

- Die Flugzeuge werden nach jedem Flug intensiv gereinigt und desinfiziert.

- Beim Einsteigen erhalten Gäste Desinfektionstücher.

- Der Ein- und Aussteige-Vorgang ist so optimiert, damit eine Vermischung der Fluggäste möglichst vermieden wird.

 

Eingeschränkter Bordservice

 

Da die Passagiere nach Möglichkeit die ganze Zeit Maske tragen sollten, wird das Serviceangebot deutlich heruntergeschraubt. Bis zu einer Flugzeit von 50 Minuten bieten die meisten Fluggesellschaften keine Getränke an. Snacks können aber wie gehabt problemlos von Zuhause mitgebracht werden und Getränke können im Sicherheitsbereich gekauft werden.

 

→→→ Wenn ein Flug gebucht ist, ist es ratsam sich vorher nochmal nach dem Flugstatus zu erkunden. Aufgrund der Wirtschaftlichkeit können sich Änderungen ergeben. Bei geringer Auslastung werden Flüge gestrichen und zusammengelegt, dadurch könnten sich die Flugzeiten ändern.

 


2. Testpflicht

 

Testpflicht für Flugreisende: Schon beim Check-in am Abflugort muss ein negatives Testergebnis, welches bis zur Landung nicht älter als 72 Stunden alt sein darf, vorgezeigt werden. (Gilt aktuell bis zum 12. Mai).

Ein PCR-Test ist dafür meistens nötig, bei Nicht-Risikogebieten reicht teilweise auch ein Schnelltest aus. Dieser kann in einem Testzentrum gemacht werden. Das Ergebnis bekommt man innerhalb 1–2 Tage per E-Mail zugesandt. Der E-Mail-Bescheid über das negative Testergebnis muss mit sich geführt werden.

Das Gleiche gilt für den Rückflug nach Deutschland. Hotels am Zielort sind darauf vorbereitet und helfen bei der Arztfindung und Terminvereinbarung.

 


3. Behördlicher Papierkram für Ein- und Ausreise

 

Auch ist eine Online Registrierung vor der Einreise im Zielland auszufüllen. Man erhält dadurch einen QR-Code, dieser muss digital oder in Papierform mitgeführt werden und vorgezeigt werden können.

 

Um nach Deutschland einreisen zu können, kann auf www.einreiseanmeldung.de die Einreise angemeldet werden.

 


4. Quarantänemaßnahmen

 

Sowohl bei Einreise in ein Land, als auch nach Rückkehr in Deutschland, kann eine häusliche Quarantäne verordnet werden. Dies hängt davon ab, ob man aus einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet kommt. Eine aktuelle Liste der Risikogebiete findest du unter www.rki.de/covid-19-risikogebiete.

 

Sofort nach der Einreise muss man, ohne Umwege, in eine Quarantäne geeignete Unterkunft (Eigene Wohnung, Pension) und dort 10 Tage bleiben. Man darf die Wohnung nicht verlassen oder Besuch bekommen. Die Einhaltung der Quarantäne wird eventuell von den zuständigen Behörden kontrolliert.

 

  • Eine vorzeitige Beendigung der Quarantäne ist mit einem negativen PCR-Test nach fünf Tagen möglich. Diese Zeit sollte bei der Urlaubsplanung berücksichtigt werden.
  • Falls man aus einem Gebiet mit einer neuen Mutation kommt, kann die Quarantäne nicht vorzeitig beendet werden und die 10 Tage müssen eingehalten werden.


 

Noch immer hat die Corona-Pandemie die Welt stark im Griff und ein abruptes Ende ist leider nicht zu erwarten.

Ein vernünftiger und umsichtiger Umgang mit der Situation und die Rücksichtnahme auf unsere Mitmenschen ist wohl der beste Ratgeber.

 

Fazit der Recherche:

Das Fliegen allein stellt ein relativ geringes Ansteckungsrisiko dar.

Einreiserestriktionen, Virusmutationen und schwankende Infektionszahlen erschweren dagegen die langfristige Planung sehr.

Das gilt für Passagiere, wie für Fluggesellschaften. Daher reagieren Fluggesellschaften auf diese dynamische Entwicklung mit großzügigen und unkomplizierten Umbuchungs-, bzw. Stornierungsmöglichkeiten.

 

Wie stehst Du dazu im Moment zu fliegen? Oder bist Du sogar in letzter Zeit geflogen? Wie war Deine Erfahrung?

Wenn Dir etwas in meinem Bericht aufgefallen ist, das noch ergänzt werden sollte, lass es mich ebenfalls gerne wissen.

 

Linda von Irgendwo mit Kind


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